Oliver Hirschbiegel teilte neulich die Welt der Damen, Frauen, Ladies und Mädchen in zwei Kategorien. Prinzipiell gäbe es, so Hirschbiegel, die gebärende und die nicht gebärende Frau. Sie verhielten sich zueinander wie die blonde Frau sich zur dunklen Frau verhalte. Wobei wir wissen, dass es blonde Frauen mit dunklen Haaren (und vice versa) und ebenso auch nicht gebärende Frauen mit reichem Kindersegen gibt. In einer leeren US-Bar versuchten wir die Theorie zu vervollkommnen. Demnach begehrt die gebärende Frau in der Regel den zeugenden Mann, so sie nicht degeneriert ist. Der zeugende Mann, von Haus aus Exotiker und Geschmäckler, begehrt aber die nicht gebärende Frau, die ihrerseits, da sie nicht gebärend, nie Mutter sein wird, den schutzbedürftigen, nicht zeugenden Mann begehrt. Doch der braucht viel mehr Schutz als die zarte, nicht gebärende Frau zu bieten hat und begehrt daher die gebärende Frau. So entsteht ein Teufelskreis, aus dem ein Entrinnen nicht möglich scheint. Nur zwei Verirrungen kommen vor, die Glück möglich machen. Dort nämlich, wo der zeugende Mann zur gebärenden Frau herüberirrt, und dort wo die nicht gebärende Frau einen zeugenden Mann liebt. Letzteres ist noch die häufigste Form von Glück in der westlichen Welt. Denn im Gegensatz zur Frau ist der Mann in den seltensten Fällen lebenslang zu einem Schicksal bestimmt, in der Regel verändert sich der Mann im Laufe seines Lebens. Aus dem nicht zeugenden Mann wird ein zeugender, durch den Kontakt zur Frau, einer nicht gebärenden in der Regel, denn die verfolgt ja den nicht zeugenden, schüchternen Jungen. Dieser könnte nun bei dem Mädchen bleiben und durch das starke Verwandlungserlebnis geprägt werden, im Sinne der Verhaltensforschung. Fortan liebt dieser junge zeugende Mann weiterhin die nicht gebärende Frau, wie es für ihn auch der Regelfall ist, und das Mädchen nimmt die Verwandlung nicht wahr. So entsteht Glück.
Das andere Glück ist ein kurzfristiges, nur als Seitensprung begehrt auch der zeugende Mann die gebärende Frau, wenn er älter und an Glück mit der nicht gebärenden Frau zu sehr gewöhnt ist Auf diese Weise entstehen Kinder. Alle Kinder sind also Bastarde.
Andere Beziehungen sind nicht bekannt. Zwischen den beiden Frauentypen herrscht ein ewiger, heiliger, zäher Grenzkrieg, den die Männer nicht verstehen. Wie wir den Iran-Irak-Krieg.

