Fingers

Auch wenn der Stern dem Regisseur James Toback ellenlange Kolumnen widmet – sein Debütwerk Fingers löst diese Vorschuß-Lorbeeren nicht ein.

Über diesen Film allzuviele Worte zu verlieren, wäre so überflüssig wie der Film selbst. Fingers ist eine Art Mean Streets meets American Gigolo für Arme. Ein Versuch, sich an die Erfolge der Scorseses und Schraders anzuhängen.

Mühselig wird der arme Harvey Keitel, der schon wesentlich bessere Tage gesehen hatte (Taxi Driver, Blue Collar), durch eine alberne, hergesuchte Story gequält und in einen total absurden Charakter gezwängt. Er ist Pianist, aber Sohn eines Mafioso, er ist Bach-Interpret, aber 50er-Jahre-Pop-Fan und rennt ständig mit einem Cassetten-Recorder durch die Gegend. Und er ist ständig geil. Ach ja: Wie alle Italiener hat er auch eine Mutter.

Seinesgleichen geschieht. Irgendwo muß da ein Konflikt in diesen Voraussetzungen stecken. Irgendjemand will nicht zahlen. Männer weigern sich. Frauen weigern sich auch. Einer muß sterben. Aber das Klavier spielt weiter. Ars Longa Vita Brevis …

Fingers ist nicht mal auf irgendeine spektakuläre Weise mißlungen, nicht mal monströs schlecht. Es ist einfach genau die Sorte Film, bei der man den Fernseher umschaltet. Im Kino geht das nicht.