Früher verkaufte er seine Swell-Maps-LPs noch eigenhändig im Rough-Trade-Laden an Iggy Pop und David Bowie, heute zieht er durch seine Lieblingsstädte und -landschaften, läßt sich als meist zufriedener Dauermelancholiker vom zärtlichen Wind des Lebens hierhin und dorthin verschlagen und betrachtet die Aufhebung der Trennung von mythischen (Memphis, Texas, Augsburg) und realen Orten (Frankfurt, Leamington Spa, London) als dauernde Sommerferien. Der meisterwähnte Musiker in einer einzigen großen Erwähnung von Diedrich Diederichsen.
Allen Respekt für Produktivität. Viele Schallplatten, viel Ehr. Aber das allein kann nicht erklären, warum Nikki Sudden für alles und alle hinhalten muß, warum er in Spex öfter erwähnt wird als die Rekordhalter Alex Chilton, Beastie Boys, James Luther Dickinson, Albert Oehlen, Martin Kippenberger, Nick Cave, Blixa Bargeld und Andy Warhol zusammen? Warum schleicht er sich immer wieder in beweiskräftige Nebensätze, in Aufzählungen und Assoziationen, wie ist er in unser Kollektiv-Gehirn geraten? Nicht nur durch drei bis vier Tourneen, viele Briefe, Artikel und circa sechs Schallplatten im Jahr allein. Da muß doch noch was sein?
„Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil ich hier gelebt habe. Ich habe auch schon oft darüber nachgedacht. Ich finde keine Antwort.“
Vielleicht auch einfach nur, weil er die Message der Zartheit so penetriert hat, daß wir ihn stellvertretend für alles Zarte immer wieder schützend in unser Heft legen, damit die rauhen Gedanken der Welt nicht an ihm vorübergehen, ihn liegen lassen wie ein Stück welkes Laub. Nur alle drei Monate kurz beschienen von einer nur noch imaginierten, in Wirklichkeit vor 77 bis 98 Jahren untergegangenen romantischen Sonne. Aber ist es Mitleid? Oder ist es Bewunderung? Oder sind wir, Spex, nichts anderes als eine romantische Sonne?
„Ich bin in letzter Zeit von Alex Chilton enttäuscht. Ich habe die Entdeckung gemacht, daß er immer nur dann gut ist, wenn Jim Dickinson in der Nähe war. Ich will nichts mehr von ihm hören. Vielleicht ändere ich aber meine Meinung, das tue ich ziemlich oft. Ich höre jetzt Jerry Lee. Ich kann es nicht begreifen, daß ich ihn jetzt erst entdecke. Wahrscheinlich, weil ich ‚Great Balls Of Fire‘ und die anderen Sachen, die man so von Rock’n’Roll-Compilations kennt, nie besonders mochte.“
Ich auch nicht. Ich kann Jerry Lee Lewis sowieso nicht leiden, weil ich bei Pianisten, die Rock’n’Roll spielen, immer an Boogie-Woogie denken muß, aber ach vergiß es, eigentlich bin ich immer inkompetent, wenn Musik dem zwölftaktigen Blues-Schema folgt, es sei denn, sie macht es falsch wie bei John Lee Hooker oder Robert Johnson oder wie jeder andere gute Blues.
„Ich hab mir also das Gesamtwerk besorgt, die Boxen auf Bear Family, und das höre ich jetzt nur noch. Da sind Country-Songs drauf … Ich habe da diese LP fertig …“
Nicht schon wieder.
„Doch. Ich wollte sie bis zum Herbst herauszögern, aber sie ist seit drei Monaten fertig. Alan McGee wollte mir schon verbieten, Platten aufzunehmen. Mit Rowland S. Howard. Nicht so depressiv wie Dead Men Tell No Tales. Eher so Songs, die ich im Pub hingekritzelt habe, so im Stile von Jerry Lee. Ich sitze hier und trinke. Ich nehme noch einen Drink, bevor ich dich verlasse. Die letzte Zeile des Robert-Johnson-Artikels war ein Zitat aus einem der Songs.“
Und dann erzählt er mir die Geschichte von dem Jungen, der aus seiner toten Freundin Autos baut. Ich begrabe dein Herz an der Kreuzung, und aus deinen Lippen mache ich die schönste Kühlerhaube. Oder so. Ein sehr fröhlicher Song. Wie ja überhaupt Suddens Songs und auch die seines Ex-Partners Kusworth schon immer den Ruf hatten, sich hemmungslos an den vorformulierten Traurigkeiten klassischer Melancholie zu weiden, beide aber erst mit ihren letzten Solo-LPs (Dead Men Tell No Tales und The Bounty Hunters) diesen Grad von rigoroser, nur minimal mit Griffen und Akkorden verzierter, offener, nöhliger, mutloser Depressivität erreichten, so daß sich ihre früheren Platten wie Ramones-Medleys anhören, im Vergleich.
„Ja, ich werde einfach nicht mehr über Mädchen singen. Das dürfte das Beste sein. Das Album ist wirklich zu hart. Ich wollte Creation schon daran hindern, es zu veröffentlichen.“
Der neue Dauerpartner Rowland S. Howard hat auch nicht viel daran ändern können.
„Ich hab ihn bei einem Crime-&-City-Solution-Gig kennengelernt, eigentlich mag ich die Band nicht sehr, ich finde das viel besser, was er mit mir macht. Wir hatten noch Studiozeit von der Jeremy-Gluck-LP, und da haben wir noch 20 Country-Songs aufgenommen. Crime & City Solution finde ich eigentlich richtig langweilig. Wenn wir zusammenspielen, gibt es dagegen richtiggehend magic zwischen uns.“
Kusworth?
„Er spielt viermal dasselbe Gitarrensolo. Eine sehr gute Platte.“
Warum handeln alle deine Liebeslieder immer vom Abschiednehmen, warum sind sie grundsätzlich Rückblicke, nie Kämpfe in einer Beziehung, Krieg?
„Das ist der Jerry-Lee-Einfluß. Ich habe aber jetzt auch über andere Sachen geschrieben. Über die Original-Jakobiter im Schottland des 18. Jahrhundert, darüber, wie die Amerikaner den Indianern das Land geklaut haben.“
Die Superdepression hat ja auch den Vorteil echter Radikalität, das wunderbare Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu hören.
„Ja, es ist interessant, wie weit man gehen kann. Aber weit geht es eben nicht. Als die Stones nach ‚Paint It Black‘ ‚Have You Seen Your Mother Baby‘ gemacht haben, konnten sie auch nicht weiter gehen. Jetzt werde ich vergleichsweise schnell werden. Ich meine, ich kann nicht solche Schnitte machen wie Neil Young, aber für mich sind es schon Veränderungen. Vieles, was ich jetzt mache, klingt wie T. Rex.“
Und warum faßt du nie irgend etwas an, was nach 1976 erfunden wurde?
„Was wurde schon nach 76 erfunden?“
Einiges.
„Bands, die wie Can klingen, vielleicht.“
Das hängt ja auch alles mit Suddens Grundhaltung zusammen. Seit er knapp über 20 ist, schreibt er Songs, die einer schreiben müßte, der das Leben hinter sich hat, nimmt er die Pose des alten Mannes ein, hört Johnny Cash, Jerry Lee Lewis und Robert Johnson und projiziert sich in imaginäre, zurückliegende Krisen, mit Frauen und Drogen, die er wahrscheinlich nie erlebt hat, eine Sorte Hysterie also, die freilich Voraussetzung für eine ganz bestimmte Sorte Eleganz ist.
„Ja, wie Grant. Der gute alte Grant von den Go-Betweens, der hat auch immer alles schon hinter sich. Was du meinst, ist wahrscheinlich typisch englisch. Ich fühle mich wohler in der Vergangenheit, sagen wir in den 20er-Jahren dieses Jahrhunderts in der englischen Oberschicht oder im 17. Jahrhundert. Es gab mehr Würde damals, einfach mehr Würde. Natürlich idealisiere ich das, immer schon mußten Leute sterben. Ich weiß, daß das ein romantisches Bild ist, und mein Leben ist sehr real. Und ich fühle mich auch nicht wie jemand, der alles hinter sich hat und nichts von der Zukunft erwartet. Nur: meine Songs sind für mich keine Arbeit. Dieses Leben ist wie Schulferien für mich, auch wenn ich für Spex schreibe, ist das nicht, weil ich Geld verdienen will oder meinen Namen lesen will. Ich brauch nicht soviel Geld, und es ist schön, für das, was einem Spaß macht, auch ein wenig bezahlt zu werden.“
Nur, der Umgang mit den imaginären Orten, dem schottischen Hochland, den Baumwollfeldern des Südens und den Studios von Memphis unterscheidet sich in den Artikeln in diesen Spalten stark von den musikalischen Denkmälern, die Nikki ihnen mit Ausdauer und ohne Angst vor Wiederholungen immer wieder zimmert. Hier ergreift er Partei, nennt Roß und Reiter, verdammt den Rest und versucht, die Jugend für Fernliegendes (andere alte Männer) zu gewinnen, dort webt er einen Kokon aus feinen Gitarren, einen Saitendschungel, undurchdringlich und ungestört durch Brüche oder Schnitte, immer wieder das altenglische Thema von der Eleganz des aufrecht Untergehenden beschwörend (das übrigens überall sonst in der Welt ein Zwischenspiel des 19. Jahrhunderts war, nur in England ein möglicherweise natürlicher, zeitloser Wert, denn in England bleiben die Männer immer Kinder, die Rittergeschichten lesen, und die Frauen nehmen die Wirklichkeit in die Hand).
„In der Musik ist ja auch nichts so wichtig wie Atmosphäre, wichtiger als alles andere. Ich meine, deswegen fühle ich mich auch mit Nick (Cave) verwandt. Der tut von einem anderen Blickwinkel aus dasselbe wie ich, mindestens auf seinen letzten beiden Platten, eigentlich seit From Her To Eternity. Ich war ja nie so ein Birthday-Party-Fan …“
Weil die Birthday Party eine zeitgenössische Band war. Heute sucht Cave die unberührbare Schönheit des Denkmals für anderer Leute Gefühle.
„Er ist der neue Tom Jones.“
Nikki Sudden lebt zur Zeit in Frankfurt. Mag er die Stadt? Er weiß nicht, er kennt sie nicht. Er ist nur da, weil sein Girlfriend da lebt, Brigitte, sie ist Lufthansa-Stewardess. So war es damals auch in Hamburg, das er auch nicht besonders mochte. Er mag in Deutschland nur Augsburg.
„Ja, genau. Creeping-Candies-Land. Eine wunderbare Stadt. So ähnlich wie Schottland. Es scheint nicht viel zu passieren, alles ist so faul. Nun ja, nicht jeder scheint meine Idee zu teilen, daß diese Gruppe so phantastisch ist, aber egal … Augsburg ist so, wie ich mir Deutschland immer vorgestellt habe.“
Du bist nur interessiert an dem, was unwiederbringlich verloren ist?
„Ja, bis auf einige Sphären der englischen Welt, wo es diese Dinge noch gibt. Das hat wahrscheinlich mit meiner Erziehung zu tun. Ich glaube, das ist alles typisch englisch. Ich hatte eine gute englische Erziehung, gute Schule. Ich wollte immer Cricket für das Schulteam spielen, bin aber nie angenommen worden. Das ist das, was verloren ist, ein gutes Cricket-Spiel auf dem Dorfanger, das ist das gute englische Leben. Das ist der Fehler, den alle Politiker machen, sie denken nur an ihre fünf Jahre Macht, sie können nicht mit dem Erbe umgehen. Ich meine, wer wird sich in hundert Jahren an Margaret Thatcher erinnern? Naja. Wahrscheinlich alle. Man erinnert sich ja immer nur an die Bösen.“
Aber abgesehen von den Politikern. Ist es nicht normal und natürlich, daß Dinge kommen und gehen, und hat nicht jeder das Recht, an seiner Gegenwart teilzunehmen? „Ja, schon. Aber das kann man alles besser machen.“
Aber wie stellst du es dir vor? In der Architektur bauen die Leute heute nostalgisches Zeug, das ich schlimmer finde als irgendwelche Betonburgen.
„Okay. Aber die Sachen waren früher besser gemacht. Ein Tisch war besser gemacht, es war Handarbeit. Dasselbe in der Musik. Heute werden Drum-Computer benutzt, ein Drum-Computer swingt aber nicht. Auf dem neuen Iggy-Pop-Album gibt es außer der Gitarre nur Computer – das ist die totale Scheiße.“
Aber eine Gitarre ist doch auch nur eine Maschine. Und es gibt Leute, die machen mit einem Drum-Computer sehr gute Sachen. Bizarr und swingend, Schoolly D zum Beispiel.
„Ausnahmen gibt es immer. Ich will einfach, daß die Leute bessere Musik hören. Ich bin eigentlich kein so großer Idealist, aber die Leute sollen sich keine Platten kaufen, weil sie sie im Radio hören, sie sollen Robert Johnson hören.“
Gut, finde ich auch, aber das ist der totale Luxus, Robert Johnson hatte andere Probleme, als die Leute heute haben.
„Auf einer bestimmten Ebene ist das alles dasselbe. Wenn man Dickens oder Shakespeare liest, kann man auch heute davon lernen.“
Ja, wenn man die Zeit oder den Beruf hat, die Welt als Ganzes zu erkennen. Aber: die Leute arbeiten heute nicht auf einer Baumwollfarm, ihre Eltern oder Großeltern waren keine Sklaven. Und deswegen sagen ihnen die Beastie Boys wahrscheinlich mehr als Robert Johnson, auch wenn mir möglicherweise meistens Robert Johnson mehr sagt, aber ich werde niemals auf den Genuß des Zeitgenössischen, wenn es auf den Punkt gebracht wird, wie in guter Pop-Musik, also bei den Beastie Boys, verzichten können.
„Ja, es gibt viele Möglichkeiten. Ich glaube nicht, daß ich unbedingt recht habe. Niemand muß mir recht geben. Ich selber gebe mir auch nicht immer recht.“
Das ist aber auch wieder so ein Opa-Standpunkt. Ich will dir nichts einreden, Sohn. Du mußt selber herausfinden, was gut für dich ist.
„Ich mag meine Großeltern. Gute englische Mittelklasse. Der eine hat einen Laden, was sehr englisch ist, der andere war Zimmermann, beide sehr religiös. Sie gehörten einer bestimmten englischen Kirche an, einer Abspaltung, bei der es keine Hierarchien und Ämter gibt. Sonntags durfte im Hause meines Großvaters nicht ferngesehen werden, nur gelesen. Das habe ich sehr genossen. Und ich habe, glaube ich, auch nicht viel verpaßt.“
Ja, diese Idee hatte auch unser evangelischer Altbundeskanzler. Einen fernsehfreien Tag.
„So was ist jedenfalls auch sehr englisch. Die Amerikaner haben dann immer gleich einen Fanatismus aus jeder religiösen Bewegung gemacht, aber in Australien hat sich dieser englische Zug sehr pur erhalten. Deswegen komme ich auch immer gut mit Australiern aus, weil sie meistens aus ähnlichen Familien kommen wie ich. Birthday Party kommen alle aus sehr guten Familien.“
Was machen Caves Eltern?
„Ich weiß nicht, aber seine Mutter spielt sehr gut Geige, sie hat auf seiner letzten Platte mitgespielt. Ich wollte, daß mein Vater auf Texas mitspielt, er ist ein sehr guter Pianist und spielt in der Kirche Orgel. Ich wollte ihn für ‚Jangletown‘ haben, aber er hörte sich das Demo an und stellte fest, daß der Song nur zwei Akkorde hat, und das fand er zu langweilig und hat es dann gelassen. Wenn ich Geld hätte, würde ich eine Orgel-LP mit meinem Vater herausbringen.“
Was ist er denn im Zivilberuf?
„Industrial Public Relations. Nichts, wofür ich mich je sehr interessiert hätte. Mein Vater hat meinen Bruder und mich aber immer sehr in unserer musikalischen Entwicklung ermutigt und gefördert.“
Wie kommt es, daß dein Bruder und du so verschiedene Musikgeschmäcker haben (obwohl ich aus eigener Erfahrung weiß, daß dies eine Notwendigkeit ist, mußte ich diese Frage stellen. Sudden ist um exakt so viele Jahre älter als Epic Soundtracks wie ich älter bin als mein Bruder)?
„Wir haben ja eine Menge gemeinsam. Beach Boys, Neil Young, Can, Alex Chilton. Aber Epic akzeptierte die Rock’n’Roll-Konventionen nie. Jetzt mag er plötzlich Chuck Berry. Als ich ’72 Chuck Berry hörte, hat er gefragt, wie ich so eine Scheiße mögen könnte.“
Die letzte Platte hat Sudden im Studio von Dave Pegg von Fairport Convention aufgenommen.
„Ja, es war super, in einem Studio zu arbeiten, von dem man wußte, daß dort so viele tolle Platten aufgenommen wurden. Und ich bin ja ein alter Fan von Fairport, besonders von Dave Swarbrick. Aber der hat jetzt so eine komische Band, die einen fast an das Mahavishnu Orchestra erinnert. So Gitarristen, die nach besonders gelungenen Soli ins Publikum grinsen. Alle sagen ja immer, Richard Thompson sei der talentierteste bei Fairport gewesen, aber ich ziehe Swarbrick vor.“
Nach langen Wirren und bei den verschiedensten Firmen ist Sudden jetzt bei Alan McGees Creation Records gelandet.
„Ja, er rief mich an und sagte: Nikki, ich mache einen Star aus dir. Das waren die Worte, die auch Tony Defries zu David Bowie gesagt hat. Jetzt will er unbedingt, daß mich Lenny Kaye produziert, dabei hasse ich die Patti Smith Group. Er spielte mir die Suzanne-Vega-Platte vor und meinte: Willst du nicht so klingen? Das wollte ich nicht. (…) Ich meine, Creation ist ein gutes Label, und Alan McGee ist ein guter Typ, aber er könnte so viel besser sein, auch seine eigene Band. In dieser Musik ist einfach zu wenig Sex. Außer bei The Jesus And Mary Chain vielleicht. Diese jungen Leute sind ja mit Swell Maps und TV Personalities aufgewachsen. Die reden mit mir, wie ich mit Keith Richards reden würde, die Shop Assistants sind mir gegenüber so schüchtern, daß sie den Mund nicht aufkriegen. Es ist irre, daß alle stilbildenden, wichtigen Bands wie The Fall oder wir bei Indies sind. Wären die Stones heute neu, würden sie keinen Plattenvertrag kriegen.“
Kannst du dich an deine komplette Diskographie erinnern und sie kommentieren?
„Okay. Mit den Swell Maps nahmen wir auf: A Trip To Marineville, … In „Jane From Occupied Europe“, was wie ein Filmtitel klingen sollte und die beste LP war, die die Swell Maps machten, dann ein Doppelalbum, Whatever Happens Next, aus unveröffentlichten Sachen, das nach unserer Auflösung erschien, dann die neue, die noch besser ist und zum Teil aus veröffentlichten und zum Teil aus unveröffentlichten Platten besteht, eine wirklich gute LP, die Clara hätte besser alleine besprechen sollen, ein Teil von Epics Kampagne, die Swell Maps in England gebührend bekannt zu machen. Dann meine eigenen Platten, die erste war Waiting On Egypt …“
Vorher gab es eine Solo-Single. Damals hieß es, die Swell Maps hätten versucht, Can (Epic) und Keith Richards (Nikki) zu versöhnen, und das verstand ich gut bei der Single, von der eine Seite eben wie Keith Richards klang.
„Gut. Dann aber Waiting On Egypt auf Abstract. Dann The Bible Belt, eine Platte, wo ich mich in verschiedene Richtungen gleichzeitig wenden wollte, auf Flicknife. Dann begann ich mit Kusworth zusammenzuarbeiten, und wir hießen die Jacobites. So hieß auch die erste LP. Dann kam Robespierres Velvet Basement auf Glass Records, die eigentlich ein Doppelalbum sein sollte und als Doppelalbum wirklich toll geworden wäre. So ist sie nur halb gut. Ein Teil der nicht veröffentlichten Aufnahmen erschien nur in Deutschland als Lost In A Sea Of Scarves …“
Meine Lieblingsplatte.
„Dann ging Kusworth verloren. Erst kam er aus Versehen ins falsche Studio. Dann erschien er nicht zu einer Deutschland-Tournee, und ich mußte in Frankfurt jemanden finden, der ihm ähnlich sah, was auch gelang. Dann habe ich angefangen, mit Rowland S. Howard zu arbeiten. Dann erschien Texas, und jetzt Dead Men Tell No Tales. Dann die Zusammenarbeiten mit Johnny Fean und Simon Carmody (Last Bandits In The World) und mit Jeremy Gluck. Eine neue Platte ist, wie gesagt, fertig.“
Und welche hat am besten verkauft?
„Texas. Und so sollte es auch sein.“


