Die Eingeweihten wissen es schon, den anderen sag ich es hier. Seit einem halben Jahr lebt euer Kolumnist wie ein Pendler zwischen Hamburg und Düsseldorf. Diesem Zustand habe ich jetzt ein Ende gesetzt und bin ganz in das katholische Provinznest am Rhein emigriert. Ja, wir Exilanten haben’s ganz nett hier. Eine Zeitschrift in der Landessprache, in der wir uns verständigen, kleine Zirkel in Bierlokalen und Kaffeehäusern, wo wir ungestraft lästern können, und natürlich eine Exilregierung.
Aus dem Anlaß der Übersiedlung werde ich also endlich diese Kolumne aufgeben. Denn mir fällt zu Hamburg nichts mehr ein.
Bevor ich näher auf die Gründe dafür eingehe, möchte ich mich erst einmal bedanken, bei all denen, die in den letzten Jahren dafür gesorgt haben, daß ich meinen Spaß hatte. Nicht nur bei Angelika, Anja, Anette, Andrea, Andrea, Andrea, Annerose, Bettina, Charline, Claudia, Dörte, Dorothee, Elisabeth, Eva, Gepa, Heike, Ingrid, Karen, Karen, Kerstin, Kirstin, Manuela, Mia, Marion, Mechthild, Rotraut, Nicola, Sabina, Sabine, Sabine, Sabine, Silvana, Sylvia, Svenja, Theda, Qwertzuiopü I, Qwertzuiopü II, Qwertzuiopü III, Qwertzuiopü IV, sondern auch bei Andreas, Andreas, André, Albert, Alfred, Werner, Timo, Dietrich, Detlef, Clemens, Christoph, Michael, Michael, Mikael, Thomas, Rainer, Jörg, Oliver, Holger, Marcus, Stephan, Stefan, Jürgen, Jürgen, Felix, Klaus, Klaus, Joachim, Gerd, Sven, Lars, Olaf, Olaph, Ulrich, Jonas, Friedjof, Jan, Hartmut, Chris, Walter, Fritz, Jean-Marie, Hubert, Ulf und bei all denen, die es wert sind und mir jetzt nicht eingefallen sind.
In diese Stadt, Hamburg meine ich, ist ein blöder Muff eingezogen, irgendein fremdländischer Fürst führt falsche Sitten ein. Die Stimmung ist mies. Dumpfe, schwüle Wolken verdunkeln den Horizont. Man fragt sich beklommen: Wo ist nur all das Feine hin? und kann nirgends mehr hingehen, ohne das Gefühl zu bekommen, die Franzosen hätten die Stadt besetzt. Neulich habe ich mich sogar in Wien wohlgefühlt. Der Daimon wird irgendwann die Stadt wieder verlassen, bis dahin aber ziehe ich es vor, es einen Tag zu nennen. Einen guten.
