Eine neue Zeitschrift, die ein historisches Ereignis einzuleiten scheint. Die erste Begegnung von intellektueller Avantgarde mit ästhetischer Avantgarde seit es Punk gibt. Französische post-strukturalistische Texte (Baudrillard, Lyotard, Deleuze) neben Interviews und Artikeln von, mit und über Eno, Teenage Jesus, Residents. Das alles in einem ultra-hippen Layout, das die ohnehin z. T. schwer lesbaren Texte manchmal zu Bildern reduziert, deren Attraktivität, dann nur noch in Signaturen wie Residents oder Foucault besteht. Der Residents-Artikel ist bei näherem Hinsehen ziemlich schwach, ein Philipp Glass-Interview dagegen nicht nur textlich interessant, sondern auch von einem Layout unterstützt, das wirklich an Philipp Glass’ Musik erinnert. Ein Eno-Artikel bringt eine Kompilation aus sattsam bekannten Zitaten mit wirklich neuen Sätzen. Außerdem sind seine Zufallskarten („Oblique Strategies“) reproduziert, die man nur selten zu sehen bekommt. Ein Höhepunkt ist das Gespräch, das Jim Sclavunos (Ex-Teenage Jesus) mit Adele Bertei (Ex-Contortions) führt.
Eine Zeitschrift für die Hippsten der Hippen, „best of both worlds“, Avant-Avantgarde: Art-Punks und Post-Struktis, Paris/New York, Edel-Fanzine.
Merve Verlag, Berlin DM 6,–
