Sean S. Cunningham: Freitag, der 13.

Der neue amerikanische Drive-In-Kult-Schocker ist da, der größte B-Movie-Kult seit Texas Chain Saw Massacre hat angebrochen. Die Ramones sollen schon 17-mal mit drei 6er-Packs in der ersten Reihe gesehen worden sein. Was gab es also Eiligeres zu tun, als letzten Freitag, Starttermin in Hamburg, biergestärkt in die Spätvorstellung in ein Reeperbahn-Kino zu rasen und der Dinge zu harren, die da kommen. Und sie kamen nach Fahrplan: Freitag der 13. ist ein Film, der ähnlich erfinderisch ist im Anwenden von Gewalt und dessen Timing wie Texas Chain Saw, aber im Gegensatz dazu ist er kein großes Kunstwerk von sozialanalytischer Schärfe und deren genauer Verarbeitung in Form und Technik des Tötens.

Freitag der 13. ist nämlich wirklich schundig. Die Handlung ist absurd und bescheuert, aber nicht absurd und bescheuert genug, um das Absurde und Bescheuerte zu transzendieren. Die Schauspieler sind Döspaddel und Schwachköpfe, denen man ohnehin jede nur erdenkliche Todesart wünscht. Und damit wird man auch bedient. Über die 90 Minuten Film werden im 6-Minuten-Abstand 6 Menschen geschlachtet und 6 Leichen aufgefunden. In einer Weise, die noch die hartgesottensten Blut-Fetischisten überrascht und aus der Bahn wirft.

Darin ist Freitag der 13. allerdings wirklich einzig. Es gibt kein Mittel, sich gegen ihn zu präparieren.